Nach langer Zeit wollten wir mal wieder nach Usedom. Der Weg führte uns aber zunächst Richtung Nordsee für eine Stipvisite in Wischhafen.
Auf dem Hof und bei Elisabeth & Hans-Heinrich an der Elbe fühlen wir uns immer richtig wohl. Wir erleben Landwirtschaft hautnah, auch wenn wir nicht wirklich helfen und anpacken können ; inzwischen sind die Abläufe schon recht hochtechnisiert, aber immer noch mit einem gewissen bäuerlichen Reiz für uns Großstädter versehen.
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Auf dem Weg dorthin haben wir am Donnerstag (13. Juni) eine Pause mit Übernachtung im ostfriesischen Barßel (WoMO-Stellplatz am Hafen) eingelegt. Bei tollem Wetter sind wir in die Gemeinde an der Sooste eingetaucht. Wie überall in Ostfriesland gab es auch hier ein paar tolle Eindrücke und Augenblicke.
Am Freitag ging es weiter, schön an der ostfriesischen Küste entlang, nach Drochtersen über Stade zur Insel Krautsand. Auf dem letzten der vier Sande liegt Wischhafenersand, auf dem der Bauernhof uns erwartete. Allein die Anfahrt über die kleine Brücke, die schmalen Wege und durch die überall gleich aussehenden Wiesen und Felder ist mit dem DuoMobil immer wieder spannend, ganz besonders bei Gegenverkehr und ganz schön nervenaufreibend bei der Mißachtung der Verbotszeichen. Aber der Anblick vom Hof, quasi die letzte Zivilisation an der Elbmündung (sieht zumindest so aus), lässt den Blutdruck wieder unter normal sinken, so entspannend zumindest für uns Städter.
Neben dem Alltagsgeschäft stand aufgrund der Witterung das Mähen, Wenden und anschl. Silo an, so dass alle Mann auf dem Hof eingespannt waren. Marina und ich konnten deshalb gut im Umfeld laufen und die ganzen Eindrücke wirken lassen. Hier und da durften wir ein wenig mithelfen, Marina mit Verpflegung für die Leute auf’s Feld und ich als Fahrdienst für dit & dat.
Allerdings nahmen sich Elisabeth und Hans-Heinrich auch Zeit für uns und zeigten uns hier und da ein paar aktuelle Besonderheiten. Eigentlich sind beide auch schon in Rente, aber Bauern und Rente ist schon kaum mehr machbar. Die Tiere machen halt kein Urlaub und kein Wochenende …
Natürlich kamen auch die Kinder mit ihren Kindern vorbei, Kai-Uwe und Astrid, die schon selber eigene „Großfamilien“ haben, Johann-Heinrich wohnt und arbeitet als Junior eh auf dem Hof und ist auch schon lange „Chef im Ring“, allesamt prächtige Menschen. Die drei Tage vergingen, könnt Ihr Euch denken, wie im Flug …
Zwei andere prächtige Menschen konnten wir ab Montag besuchen: Siggi & Klaus aus dem fernen Wattenscheid waren auf Fischland-Darß in Urlaub; durch Zufall (Austausch beim Sport) hatte ich mitbekommen, dass sie eine Wohnung in Dierhagen gemietet hatten. Und so war unser Entschluss schnell gefasst, dort ein paar Tage zu verbringen (ob die beiden wollten oder nicht :-)), zumal wir im letzten Jahr schon mal einige ganz tolle Tage auf dem dortigen Ostsee-Camp verbringen konnten. Unvergeßlich die Lage zwischen Ostsee und Achterwasser, genauso wie die schwimmende Fischbude und die schnuckelige „Strandpromenade“.
Der Cpl. in Dierhagen war recht voll, aber ein Plätzchen war für uns noch frei. Radfahren stand natürlich im Mittelpunkt, besonders die bewaldete Umgebung machte bei hohen Temperaturen viel Freude. Tja, und mit Fischbrötchen, Grillen und Bierchen vergingen auch diese drei Tage recht schnell. Unsere beiden Freunde blieben noch eine Woche, wir wollten auf jeden Fall noch nach Usedom, so trennten sich dann am Donnerstag unsere Wege.
Als Ziel hatten wir uns mal den Cpl. „Am Sandfeld“ in Koserow, so ziemlich mittig an Usedoms Ostseküste, ausgesucht. Auch hier war noch ein Platz für uns frei. Nach kurzer Zeit war uns sofort klar, dass die Platzbeschreibung auf jeden Fall passte. Sehr gepflegt, ordentlich renovierte Anlagen, ein sehr freundliches und hilfsbereites junges Ehepaar, die den Platz leiteten und immer ansprechbar waren.
Täglich Radfahren, nach Norden (Zinnowitz, Trassenheide) bis vor Karlshagen, nach Süden (Ückeritz, Heringsdorf) bis zur poln. Grenze, und natürlich in Richtung Usedom (Hinterland). Interessante Wege, sehr viel Wald und auch bergan und -ab, kleine urige Dörfer, aber auch High-Society (Heringsdorf, Ahlbeck), alles konnten wir haben. Am meisten waren wir „urig“ unterwegs, die Kaiserbäder, insbes. Heringsdorf, sind völlig überlaufen und macht schon einen echt abgehobenen Eindruck.
In dem kleinen Bernsteinbad Koserow war natürlich auch kulturell einiges los, allerdings nicht so pompös wie in den Kaiserbädern, zu unserem Vergnügen auf jeden Fall wesentlich gemütlicher.
Unsere Strandausflüge gingen über diese steile Treppenkontruktion, so um die 70 m Höhenunterschied. Und da unten war viel Platz, weil viele Gäste dann doch lieber mit dem Auto zu flacheren Gefilden fuhren. War uns recht, und wir konnten erstmalig das traditionelle Baden der Ostdeutschen mitmachen:
Wir haben unseren Aufenthalt auf dem Sandfeld zweimal verlängert, so gut hat’s uns gefallen, obwohl wir eigentlich noch andere Plätze ausprobieren wollten. Aber der war’s halt, und damit steht fest: wir kommen wieder. Aber nach 10 Tage mussten wir heim, weil die nächste Fahrt nach Holland schon vor der Tür stand. Ihr seht: Altern ist nix für Feiglinge 🙂