Vor fast einem Jahr sind wir bei unserem Hymer-Händler in Mühlheim auf eine geführte Reise ins Schwabenländle aufmerksam geworden, mit Werksbesichtigung, Hymer-Museum und Besuch von Goldschmitt in Walldürn – die Reise Ende September leitete Maria Dhonau, unsere Verkäuferin, langjährige Chefin der Hymer-Niederlassung an der B1, inzwischen 80 Jahre geworden, aber noch immer so umtriebig wie in ihren jüngeren Jahren. Dass Maria die „Großen“ der Branche im Laufe ihres langen Lebens alle kennenlernen durfte und heute selbst als Grand-Dame zum Camping-Geschäft gehört, ahnten wir schon, sollte uns aber auf der Reise zur Gewissheit werden.
Im Oktober hatten unsere Tanzfreunde Sabine und Klaus einen Campingurlaub mit ihrem Calfornia in Kroatien gebucht; da wir ja fast in der Nähe die Schwabenreise beendet haben, ging unsere Reise weiter: Insel Krk zum dortigen Premium-Camping. Das war an einigen Stellen ein Abenteuer, da wir bislang kaum Urlaubs-/Freizeit-Berührungen mit dem ehem. Ostblock hatten. Die meisten Erlebnisse waren sehr schön, mit hohem Erinnerungswert, insgesamt gut investierte 3.300 Gesamt-Km.
Aber der Reihe nach …
Treffpunkt für die Schwabenreise war der Stellplatz an der Therme in Bad Waldsee, Hymer-Standort. Unsere Anreise gestalteten wir über 2 Tage mit Übernachtung auf dem (ehem. Bauernhof) Stellplatz von Schöllkrippen, so ungefähr am Ende der A 45.
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So trudelten wir dann am Samstag (22. September) nachmittags in Bad Waldsee ein. Der Stellplatz an der Therme war bis zum letzten Platz belegt. Alternativen in der Nähe gab es wohl nicht, es war ein lebendiges WoEnde in dem sonst beschaulichen Ort: Herbstfest bei Hymer, richtig voll, Ruderwettrennen auf dem Stadtsee mit tausenden Booten, verkaufsoffener Sonntag u. ä. m. Reservierte Plätze gab es auf diesem StP nicht, aber ein hilfreicher WoMo-Fahrer zeigte uns eine Möglichkeit vor einem anderen, kleineren Wagen; deren Benutzer gaben uns auch grünes Licht, so dass wir, etwas unorthodox, stehen bleiben konnten. Na gut, schön geht anders, aber besser als eine Parkmöglichkeit an einer Hauptstraße. Dann noch mit Manfred, dem zweiten Reiseteilnehmer Kontakt aufgenommen, der schon am Hymer-Werk stand, so dass er am Sonntagmorgen einen frei werdenden Platz anfahren konnte. Maria war noch beim Mühlheimer B1-Herbstfest gebunden und wollte am Sonntagabend anreisen. Naja, so war noch Zeit, die Therme, den Ort und den Stadtsee mit seinem Ruderer-Gewusel zu besuchen.
Am verkaufsoffenen Sonntag mussten wir „shoppen“; unsere Abfahrt mussten wir aus der Halle heraus starten, weil der Parkplatz vor unserem Haus noch voller Schüler-Pkw gepropft war. Also mit dem gepackten Pkw zum WoMo, umladen und abfahren. Eigentlich ganz einfach. Leider habe ich aus dem Innenraum mehrere Bügel mit Marinas Kleidung nicht ins WoMo umgeladen – und den Mangel mussten wir dann, zumindest ein wenig, ausgleichen. Aber so lernten wir in einem Damen-Fach-Bekleidungs-Geschäft eine ganz tolle Verkäuferin kennen, die uns so nebenbei noch einiges über Bad Waldsee erzählen konnte.
In der Nacht zu Montag kam dann auch Maria mit ihrem Hymer-WoMo an; sie war doch nicht so zeitig aus dem Laden gekommen, musste sich durch Sturm & Regen kämpfen und dann stellte auch der Scheibenwischer seine Arbeit ein – Hut ab, das werden wir mit 80 wohl kaum noch hinkriegen.
Für Montag stand der Besuch des Erwin-Hymer-Museums auf dem Programm. Vorher verschaffte uns Maria noch einen Werkstatt-Termin; unser Kühlschrank wollte nicht auf Gas kühlen. Da wir in den nächsten Tagen u.U. ohne Strom stehen würden (wie zB am Museum), wollten wir das schon repariert wissen. Das klappte natürlich … und so konnten wir dem weiteren Fortgang ohne Probleme entgegen sehen.
Für Dienstag hatte Maria im Hymer-Werk eine Führung geplant, die einer ihrer Hymer-Weggenossen, Max Rotenhäussler, begleiten sollte. Er war seit kurzem im Ruhestand, aber immer noch ganz eng mit „seinem Werk“ verbunden, das konnten wir schon sehr gut raushören. Umso intensiver konnten wir in der sehr kleinen Gruppe die Fabrikation eines Wohnmobils hautnah erleben, mit allen Fragen und Details, die uns interessierten. Was bleibt hängen? Reine Handarbeit, keine Roboter, kein bekanntes Montageband, hohe Professionalität. Absolute Ruhe und Konzentration ohne Stress und Hektik bei den MitarbeiterInnen; da lacht das Herz eines Gewerkschafters. Natürlich war immer mal wieder die Rede vom gerade abgewickelten Verkauf der gesamten Hymer-Group an den amerikanischen Freizeitanbieter Thor, aber noch weiß ja niemand, wie es in ein paar Jahren aussehen wird. Am Nachmittag ging die Reise weiter nach Schussenried, zum StP an der lokalten Brauerei mit angeschlossenem Bierkrug-Museum. Im zugehörigen Brauerei-Gasthof endete dieser Tag bei lecker Essen und einheimischem Bier 🙂
Nach einer geruhsamen Nacht ging die Reise am nächsten Morgen Richtung Bad Buchau. Auf dem Weg machten wir einen kurzen Abstecher nach Steinhausen und konnten in aller Ruhe die „schönste Dorfkirche“ der Welt beschauen, von außen eher unscheinbar, von innen sicher schon was Besonderes. Da wir Kirchen regelmäßig eher nicht in unserem Repertoire haben, konnten wir das so nicht unbedingt unterschreiben, aber was Handwerker früher so kunstvoll geschaffen haben, ist schon achtenswert.
Das Mittwochs-Ziel war der Federsee in Bad Buchenau. Der See ist mit einem Heimatmuseum verbunden, das über das Leben in der Gegend informiert. Außerdem ist er über eine 1,5 km lange Holzbrücke zu begehen, um die vielfältige Vogelwelt aus der Nähe bewundern zu können. Der Höhepunkt der Touristenattraktionen ist sicher der „Wackelwald“, der durch einen Rundweg erschlossen ist. Das Gelände befindet sich auf Moorgelände, welches sehr nachgiebig ist, so dass schon festes Auftreten reicht, um die in der Nähe stehenden Bäume in Bewegung zu versetzen. Das war wirklich so und ohne Hilfsmittel erkennbar, keine Esotherik oder so was …
Der StP in der Nähe war recht ordentlich, ich konnte sogar eine Therme zum Schwimmen besuchen und abends gab es wieder ein gemütliches Abendessen, natürlich mit einem einheimischen Bierchen (oder zwei?).
Am Donnerstag fuhren wir nach Biberach (an der Riss). Durch die Stadt führte uns eine kundige Einwohnerin, Roswitha Häußler, ebenfalls eine langjährige Hymer-Mitarbeiterin und damit gut mit Maria befreundet. Sie konnte uns wirklich anschaulich die Geschichte der Fachwerk-Gemeinde darbringen.
Natürlich gab es auch in Biberach einen gemütlichen Abend mit Speis & Trank. Aufgrund der kleinen Gruppe erhielten wir von Maria aus erster Hand sehr berührende Geschichten aus ihrer nunmehr 60jährigen Erfahrung rund um’s Campen, aber natürlich auch ganz persönliche und private Erlebnisse aus einem ganz spannenden Leben. Wen’s näher interssiert, kann hier mal nachlesen.
Am Freitag trafen wir uns in Ulm. Wusstet Ihr’s? Ulm gehört zu Baden-Württemberg, Neu-Ulm auf der anderen Seite der Donau ist bayrisches Staatsgebiet.
In Ulm gab es wider unseres Erwartens eine ganze Menge toller Dinge zu sehen und das Mittagessen in der Forelle (trotz Wochentag nur mit Reservierung!) war eine genauso tolle Erfahrung:
Auf jeden Fall sollte auf einem innerstädtischen Parkplatz, in Nähe des Ulmer Münsters, ein WoMo-StP eingerichtet sein, auf dem wir übernachten wollten. Vor Ort stellte sich das aber eher als Notlösung dar, so dass wir nach der Besichtigung in Ulm vorzogen, weiter zu reisen und den nächsten Tourpunkt, Blaubeuren, anzusteuern. Der dortige StP war mit Abstand wesentlich besser, ruhiger, schöner und mit gutem Anschluss an die alt-ehrwürdige Gemeinde.
Am Samstag konnten wir uns das Dörfchen rund um den Blautopf (ein richtig blau schimmernder Quellsprudel) anschauen, bevor es auf die Weiterfahrt nach Geislingen an der Steige ging.
Blaubeuren wird auf jeden Fall noch mal ein Ziel von uns, dann wird auch wohl das Bad wieder repariert sein 😉 Samstagmittag verabschiedeten wir uns aus dem netten Dorf und fuhren zum 5-Täler-Campingplatz in Geislingen an der Steige (als Verein geführt, kassiert hat der Vorsitzende, es wirkte wegen Umbauarbeiten ein wenig unaufgeräumt, war aber recht sauber und gemütlich). Maria war dort vorher auch noch nicht und so verließen wir uns alle auf die Navis. Und dann kam das, was bei jeder Fahrt immer mal wieder den Blutdruck steigen lässt: eine nicht befahrbare Straße – trotz spezieller Navi-Software für WoMo über 3,5 t:
2,5 Kilometer Wanderweg durch einen Wald, der befahrbare Weg gerade mal so breit wie die Farspur, mit kleinen Steigungen, mit Löchern und Steinen, aber vom Navi der einzig vorgeschlagene Weg. Und dass an der Einfahrt lediglich ein inoffizielles, handgemaltes Schild darauf hinwies, dass Pferdefuhrwerke und Fahrräder verboten seien, sprach für die Software. Auf jeden Fall sind wir auf dem Cpl. angekommen, und die Wanderer waren gar nicht verwundert, so dass wohl schon mehrere diesen Weg genommen haben mussten (die Straßenzufahrt ging durch eine „größen-beschränkte“ Unterführung, die die Software wohl als Lkw-Verbot interpretiert hat und uns deshalb immer wieder in den Wald geschickt hat, das konnten wir beim Erkunden zu Fuß und bei der Abfahrt genau erkennen).
Den Abend verbrachten wir in der Pizzeria Antica Roma, ein zuvor ausgesuchtes örtlich-uriges Lokal hatte zwar lecker Bier, aber nur ein paar Sachen aus der Tiefkühltruhe. Naja, die Italiener können überall ganz gut … Die Nacht auf dem Cpl. war sehr ruhig und nach dem Frühstück hatte Maria für uns einen Aufenthalt in der malerischen Daimler-Stadt Schorndorf vorgesehen, incl. Stadtführung durch den Tourismus-Verein, bereits um 11 Uhr. Als Standplatz hatten wir gemeinsam den Top-Mobile GbR-Wohnmobilstellplatz im Ort ausgesucht, der war im Internet sehr gut beschrieben. Leider war der Platz dann doch eher „unstrukturiert“, für die kommende Nacht sollte es reichen und tagsüber waren wir sehr gut beschäftigt.
Nach dem sehr informativen Statdrundgang (die Stadtfüherin war städt. Beschäftigte, als Chefin im örtlichen Museum; sie gab einen umfassenden Überblick aus der frühen Gründungsgeschichte über das Mittelalter bis zur Neuzeit) wartete schon ein weiteres Highlight des Ortes: die Fahrt mit der schwäbischen Waldbahn. Eine Stunde durch eine tolle Landschaft in den kleinen Ort Welzheim und wieder zurück.
Wo anders als im „Harmonie-Restaurant“ hätte dieser Tag ausklingen können? Immerhin wartete der letzte Tag der Reise auf uns …
Der Montag stand ganz im Zeichen von „Goldschmitt“, der Fahrwerksschmiede für WoMo aller Art, seit kurzem Mitglied der Hymer-Group und damit auch nach Amerika verkauft. Auch das war ein Thema unserer Zusammenkunft im dortigen Technik-Zentrum Walldürn, u.a. mit einem der beiden aktuellen Geschäftsführer (Markus Siegel).
Die Besichtigung der verschiedenen Abteilungen incl. der Werkstatt mit Ansicht eines Umbaus aus Grube von unten war für uns, sogar für Marina, sehr eindrucksvoll. Zumal die einzelnen Mitarbeiter offen und frei, und vor allen Dingen, mit hoher Professionalität technische Erläuterungen sowie Auskunft zu unseren Fragen geben konnten. Nach den technischen Details und den Hintergründen stand für uns schon eine Umrüstung unseres Ducato-Fahrwerks im Raum, wenn die Finanzen mitspielen werden 😉 Abgerundet wurden die technischen Details mit anschaulichen Probefahrten zum werkseigenen Testgelände im benachbarten Hopfingen.
Einen krönenden Abschluss fand unsere Schwabenreise im Campingpark Kirchzell; auch hier viele vertraute Campingfreunde von Maria, die uns mit Speis & Trank verwöhnten. Nach dem Essen schaute noch Dieter Goldschmitt vorbei, der nachmittags verhindert war (er hat seine mit viel Herzbut aufgebaute Firma kürzlich verkauft, ist aber in der Campingszene immer noch sehr aktiv). Die Gespräche waren nicht nur unterhaltsam, sondern auch recht intensiv, und es ging natürlich um die „alten Zeiten“, aber auch um die Zukunft der Branche. Klar, dass der Abend erst sehr spät endete …
Am Dienstagmorgen (2.10.) verabschiedeten wir uns recht zeitig von der Schwabenreise, jetzt wartete ein Aufenthalt in Kroatien auf uns. Dabei sahen wir uns auch einem „steinigen Weg“ ausgesetzt, weil die Reise einerseits über die Berge (Alpen) und durch drei weitere Länder (Österreich, Italien und Slowenien) ging, die trotz eines vereinten Europas so ihre individuellen Anforderungen an die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer und Grenzgänger haben.
Für Österreich hatten wir uns schon vor der Filzmoos-Fahrt eine Go-Box (bei mehr als 3,5 t anstelle der Vignette) für die Maut auf der Autobahn besorgt, weil die Planer manche Zufahrten so erstellt haben, dass man quasi automatisch auf einer mautpflichtigen Autobahn landet. Da wir uns Zeit genommen hatten (Sabine und Klaus waren auch erst am Samstag angekündigt), ging unsere Fahrt über Land, ohne Autobahn. Wilder Kaiser, Kitzbühl, Felbertauern, Lienz, Gailtal bis zur italienischen Autobahn sollte es ohne Maut (Ausnahme Felbertauerntunnel, 11,-) gehen. Allerdings haben die Ösis dann doch die letzten Meter vor der ital. Grenze für Kfz über 3,5 t gesperrte, so dass die Go-Box dann für 2 Abfahrt auf der Bahn zum Einsatz kam (verm. mehr als 10 Euro Maut).
Nachmittags (2.10.) kamen wir in Kössen (Wilder Kaiser) an. Tanken und Lebensmittelversorgung waren im Ort möglich. Am Stellplatz war nur eine Dose für das Parkgeld mit entsprechender schriftlicher Aufforderung zu zahlen, ansonsten nix. Marina ging noch rum, aber außer einem Nachbarn („stellen Sie sich doch einfach dahin, da ist derzeit eh nichts los“) war keiner vor Ort, den man hätte fragen können. Da der Platz völlig leer war, haben wir die Gebühr (5,-) bezahlt und am Rand geparkt. Als Marina gerade das Abendessen warmmachen wollte, kam ein völlig ausgerastetet Postbusfahrer und raunzte uns auf das wirklich unhöflichste an. Seiner Auffassung nach dürften wir dort nicht über Nacht parken, weil es sich um einen Tagesstellplatz handelt. Naja, vermutlich war irgendein Verwandter Chef vom Campingplatz in der Nähe, denn dorthin sollten wir fahren.
Nach einem Hinweis auf die mitteleuropäischen Grundlagen menschlichen Zusammenseins haben wir dann den unfreundlichen Platz verlassen, natürlich auch mit entsprechender Bewertung. Nur den Campingplatz, den haben wir nicht besucht …
Wir fuhren unseren geplanten Weg weiter, allerdings war es nach dem Abendbrot schon duster geworden. In Kitzbühl sollte ein Stellplatz an der Horn-Bahn (Skilift) für WoMo liegen, das war dann unser neues Tagesziel. Hinter Kössen mussten wir durch einen Wald fahren. Viele Straßenschilder warnten vor Wildwechsel, sogar unterstützt durch gelbes Blinklicht. Entsprechend zurückhaltend (40 – 50 km/h) verlief die Fahrt. Und hinter einer Kurve wechselten dann wirklich mehrere Rehe (?) und Hirsche (?) die Fahrbahn:
Auf dem Skilift-Parkplatz standen wir in Kitzbühl ganz alleine, und nach Bezahlen der 15,- Gebühr (alles per Automat) konnten wir morgens die Fahrt durch die wunderbar sonnigen Berge fortsetzen.
Bis auf die 3,5-t-Sperre vor der ital. Grenze verlief die Fahrt ganz gut, auch wenn Marina bei 15 Prozent Gefälle und Steigung schon mal feuchte Hände bekam. Dafür habe ich ihr versprochen, weder den Plöckenpass oder den Nassfeld (beide sehr eng und steil) zu fahren.
Italien macht’s seit zig Jahren immer gleich: Touristen ziehen sich an einer Mautstelle ein Ticket und zahlen, wenn sie die Autobahn verlassen. So fuhren wir von Tarvisio über Udine nach Triest und haben 12,60 € bezahlt; fair! Vor allen Dingen sind diese bezahlten Straßen i. d. R. in gutem Zustand (nach der Wellblechpistenfahrt über die A 7 und viele andere deutsche Rüttelpisten muss man konstatieren: Deutschland hat sich abgehängt).
Fehlt noch ein kleines Stück Slowenien, bevor man in Kroatien einfahren kann. Wir hatten uns für diese Strecke entschieden, weil die Fahrt über die Autobahn (Lubljana) für mehr als 3,5 t nur mit einer Maut-Dars-Box möglich ist. Mehrere Versuche, diese zu erhalten, verliefen für mich, auch mit Einschalten des ADAC, im Sande. Es stockte immer wieder an der Eingabe der Steuernummer, die für Slowenien 9-stellig ist, in Deutschland aber 13 Stellen hat. Naja, zum Glück gibt’s ja Internet:
Leider haben wir das irgendwie nicht verstanden. Marina und ich waren beim Auffinden der beschriebenen Strecken nicht sehr erfolgreich. So landeten wir zwar mautfrei, aber weit entfernt von der Zufahrt nach Krk auf der Halbinsel Istrien.
Irgendwie haben wir uns zur kroatischen Grenze durchgekämpft und konnten dann wieder den europ. Irrsin erledigen. Kroatien gehört irgendwie nach Europa, aber ohne Schengengrenze. Die befindet sich an der slow. Grenze – also Einreisekontrolle, die bei uns aber echt geschmeidig verlief (als wir dann endlich dran waren).
Und Mittwochabend hatten wir dann auch einen Stellplatz auf dem Cpl., auf dem wir uns mit den anderen Wattenscheidern treffen wollten. Das Wetter bestand 2018 ja eh nur aus Sommer, so konnten wir uns bei über 20 Grad und Sonne auf einem komfortablen Platz auf richtigen Urlaub freuen. Donnerstag und Freitag haben wir die Umgebung inspiziert, mit Rad, zu Fuß, am Meer und in der naheliegenden Stadt Krk.
Am Samstagmorgen, wir saßen noch beim Frühstück, stand Sabine vor unserer Tür; sie waren über Nacht durchgefahren und deshalb viel eher in Krk. Die nächsten 10 Tage, die wir gemeinsam in einer tollen Urlaubs-Destination verbringen wollten, vergingen wie im Flug.
Radtouren in alle 4 Himmelsrichtungen, allerdings immer mit strammen Höhenmetern, weil immer wieder 8, 10 und 12 % Steigungen zu bewältigen sind. Marina ist deshalb auch nur zweimal mitgefahren; naja, Radeln wie in vielen anderen Gebieten ist hier nicht möglich. Bei nur 30 und 40 km-Runden (meist nur hin und zurück möglich) liegen schon 500, 600 oder gar 700 Höhenmeter; auf jeden Fall tolles Training (habe meine Stromzufuhr immer auf unterster Stufe gehalten, weil Klaus gar keinen Motor hatte).
Insgesamt 2 Wochen traditioneller Urlaub mit ein wenig Bewegung, im Pool, tägliche Spaziergänge, bisken Radeln, lecker Essen & Trinken, mal Grillen, mal Verwöhnen-lassen … das haben wir so richtig genossen. Und natürlich waren die gemeinsamen Aktivitäten richtig toll, weil sich Sabine und Klaus schon ganz gut auskannten und uns so einiges zeigen konnten. Auch Sabines ganz liebe Schwester Conny war mitgekommen, im eigens hinterher gezogenen Eriba Puk.
Und überall die Steinmauern und -wälle, sogar mitten in den Wäldern, als wenn die Kroaten früher zu viel Langeweile gehabt hätten, aber die sind entstanden, um Freiräume für Wiesen und Weiden zu erlangen (Wahnsinnsarbeit):
Ein Tag mit Regen insgesamt, fast alle Tage mit Sonne von morgens bis abends, aber im Oktober halt ohne drückende Hitze, das lässt sich besser als sehr gut aushalten.
Die leidige Heimfahrt ist dann kurz erzählt. Ohne Umweg zur Grenze Slowenien, und bei der EU-Einreise war mein Personalausweis im ganzen Wohnmobil nicht auffindbar. Mit Bluthochdruck in der Schlange vor dem Schengen-Schlagbaum, immer näher kommend, und nur Marina hat ihren Ausweis parat – und dann unser Glück: als Deutscher wirst Du nur oberflächlich kontrolliert, wir wurden mit dem einen deutschen Ausweis durchgewunken – nochmal richtig Glück gehabt.
Da wir nach 4 Wochen nun doch nach Hause wollten (allein wegen der 60-Jahr-Feier unserer WoMo-Freunde aus Günnigfeld), haben wir den weiteren Rückweg durch Italien und Österreich auf gleichem Wege gefahren, nur dass wir für unsere Übenachtung hinter der Grenze in Bad Aibling einen StP auf deutschem Boden ausgesucht hatten. Da hinkt Österreich wohl um einiges hinterher.
Die Fahrt über die deutsche Autobahn nach Hause war wieder von zu viel Verkehr, schlechten Straßen und viel Leid bei den Lkw-Fahrern gekennzeichnet, so dass wir uns für die nächsten Touren schon andere Wege vorstellen können, zumal wir im Ruhestand nicht auf die absolute Schnelligkeit achten müssten: ohne Autobahn zum Urlaubsort.
Hunderte, Tausende Lkw in einem Stau bzw. im Stop-and-Go, inzwischen fast überall anzutreffen, und das in beiden Richtungen. Was für ein Leid (bei Mindestlohn) und eine Verschwendung …
So, nach 1 Woche Bearbeitung mit 27 Änderungen / Ergänzungen – endlich fettich!