Mitte Juli 2020
Noch ist alles im Lot. Aber die Unerzogenen, die Partyfraktion ohne jeden Respekt und ohne jedes Alkohol-Benehmen, drehen durch. Nächtliche Partys Am Wochenende werden zu Gewaltexzessen genutzt. Und dabei sind alle anderen Schuld: die Presse, weil sie drüber berichtet, die Polizei, die eigentlich schlichten und für Ordnung sorgen will, die Politiker, die die Krise managen wollen – egal, nur nicht: man selber. Halt schlecht erzogen, was sage ich, gar nicht …
Wir nutzen die Freiheiten … wir radeln und können hier und da mal einkehren. Wir gehen zum Fiege Open Air (Kino), wir spielen mit unseren Enkeln. Aber Großveranstaltungen sind passe – komplett. Und da kommt natürlich auch unser Reisemobil ins Spiel. Keine Massen, kein Drängeln, wir sind draußen und man kann trotzdem unter Leute.
14. Juli – Der Ballermann wird Ischgl?
Hunderte deutsche Ballermannisten feiern ohne Rücksicht auf das Virus. Die Einwohner sind schockiert, aber man braucht das Geld des Sauf-Tourismus. Dieses Dilemma beschreibt die wahre Tierwelt des Menschen. Zudem werden einige Fragen diskutiert, die während der letzten Hochzeit der deutschen Pandemie eigentlich geklärt waren:
- Gibt es einen Kurswechsel bei der Pharma-Abhängigkeit vom Ausland?
- Werden die Löhne der „wirklichen Helden des Alltags“ (Kassierer/in, Pflegekräfte, Krankenhausbedienstete, Auslieferungsfahrer usw.) angehoben?
- Überlassen wir weiter die Kräfte des Marktes der freien Regelung?
- Werden die Lehren aus der Krise aufgenommen und auch ohne Krise fortgeführt? (Billig-Flugreisen, Billig-Fleisch, mehr Respekt untereinander, vor der Natur u. ä. m.)
Stand: 5. Juli – Deutschland zwischen den Meinungen
Zurzeit scheint bei uns alles im Griff: täglich ca. 500 neu infizierte Personen deutschland-weit und der R-Wert liegt unter 1. Trotz der vielfältigen und umfangreichen Lockerungen der Beschränkungen. Aber die Hotspots, die im ganzen Land durch Unachtsamkeit (zB in einem Gottesdienst, bei einer privaten Feier u. ä.) oder durch Profitsucht (zB Westfleisch und Tönnies) entstehen, zeigen, wie fragil die Situation ist. Genauso fragil ist die Lage innerhalb unserer Gesellschaft. Lautsprecher, die mehr Freiheiten fordern auf der einen, Mahner, die schlimme weitere Wellen befürchten, auf der anderen Seite.
Wir haben uns arrangiert … wobei unsere Einschränkungen nicht zu beklagen sind. Große Veranstaltungen sind eh nicht mehr unsers, die Arbeit leidet nicht, kein Home-Schooling o. ä. Da sind andere Teile unserer Gesellschaft, natürlich wieder überwiegend die am unteren Ende, schon schlimmer gebeutelt; von den Menschen in der sog. dritten Weld (und wer gehört da nicht zu) ganz zu schweigen. Wir konnten zumindest schon im Mai eine zweiwöchige Fahrt ins Münsterland unternehmen und im Juni sogar 4 Wochen an die Ostsee reisen.
Unsere Miriam konnte im Julie mit der Familie sogar ihre gebuchte Reise nach Kroatien durchführen. Zumindest bis heute gab es keine Probleme, im Gegenteil, alles schön entspannt, weil nicht überlaufen, trotz Hauptferienzeit in Europa. Sogar Denise hat Bescheid, dass sie die Buchung in Schloss Dankern, wie in all den Vorjahren, wahrnehmen kann. Und da sind wir auch wieder mit dabei, weil wir unseren Campingplatz in Haren, sogar mit eigenem Sanitär/Bad, reservieren konnten.
Soweit sieht alles gut aus. Vielleicht können wir mit unserer Julie im August noch auf einen Bauernhof mit Cpl. im Münsterland. Unsere ausgefallene Reise mit Martina & Michael holen wir Anfang September nach, verbunden mit Ausflügen im NL-Umfeld.
Aber wir wissen auch, dass das alles auf wackeligen Füßen steht. Schnell kann wieder ein Virusausbruch irgendwo alles zunichte machen. Insoweit heißt es, jeden Tag genießen und schauen, was der nächste Tag bringt.