Endlich Ostern – Wie geht’s weiter?
Am Ostersamstag haben wir unsere Räder nochmal auf’s Auto gepackt und sind ins Münsterland gefahren. Margret hatte uns eine Reihe von Touren gegeben, so dass wir ohne Navi, nur mit Karte, wie früher, fahren konnte. Wir haben in Hausdülmen geparkt und sind dann nach Reken geradelt. Dort haben wir den Camping-Park besucht. Vor genau 39 Jahren war das unser erster Campingplatz mit unserem ersten Wohnwagen. Natürlich war der Platz zu, auch auf dem inzwischen vorgelagerten WoMo-Stellplatz kein Mensch. Nach einer kurzen Pausen gings dann weiter über Maria Veen und Dülmen zurück. Bis auf einen kleinen Verfahrer hat das analog sehr gut geklappt. Und wir waren mal wieder fern von all den verwirrten Nachrichten um Corona …
Der Druck auf die Verantwortlichen wächst: endlich eine Lockerung der persönlichen Beschränkungen. Während sich das Corona-Virus in vielen anderen Teilen der Welt voranfrisst, sieht es bei uns ganz gut aus. In Bochum mit 360.000 Einwohnern gibt es derzeit ca. 350 erkannte Fälle, mehr als 200 gelten als genesen, 12 sind bislang gestorben, überwiegend sehr betagte Mitbürger. Aus dem Kreis Heinsberg mit der Ursprungszelle im Ortsteil Gangelt gibt eine wissenschaftliche Studie ein wenig Hoffnung; fast 15 % der Bevölkerung sind inzwischen immun, eine Rückkehr zum Alltag ist möglich, unter Beibehaltung der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln.
Aber da gibt es halt viele Unbekannte in der Rechnung. Gestern wurde aus dem Kreis Sieg bekannt, dass dort inzwischen 16 (!) Altenheime so verseucht sind, dass sogar die Pflegekräfte nicht mehr arbeiten dürfen. Der Katastrophenschutz musste abends eingreifen, um wenigstens die Versorgung der Menschen sicherzustellen. In weniger entwickelten Ländern (Beispiel Ecuador) stehen die Behörden völlig rat- und hilflos der Situation gegenüber. Leichen liegen in den Wohnungen, Abstand und Hygiene wird nicht vermittelt, das sind so schlimme Bilder …
Osterferien – Super Wetter #zuHause
An den Beschränkungen bis zum Ferienende (19.4.) hält die Regierung fest und stemmt sich damit gegen Forderungen nach Lockerungen, insbes. aus Gründen der Wirtschaftsrettung. Inzwischen liegt Boris Johnson (PrimeMinister GB) auf der Intensivstation (er hatte den Anfang der Krise irgendwie verdadddelt), Japan erklärt den Ausnahmezustand (die wollten letzte Woche noch die Olympischen Spiele durchziehen) und in Amerika gehen die Friedhöfe aus (New York wird Tote in Parks beerdigen).
Bei uns hält der Trend an, die Infiziertenzahlen gehen etwas runter, damit bestätigen sich die Verbote. Aber es sterben mehr Personen, insbes. in Pflege- und Altenheimen, der Durchschnitt der Toten beträgt ca. 80 Jahre. Aber im Durchschnitt waren Rockfeller und sein Fahrer auch Millionäre. So vergehen bei uns die Tage mit der gebotenen Vorsicht. Keine Kinder, keine Enkelkinder, keine Freunde … das zerrt stark an den Nerven. Jetzt kommt Ostern, die Geschenke liegen bereit, dann noch Julies Geburtstag – es ist schon irgendwie zum Heulen. Dennoch dürfen wir uns eigentlich nicht beklagen, uns geht’s im Vergleich zu vielen soooo gut. Keine wirtschatlichen Nöte, zum Glück gerade auch keine Wehwechen (oK, Marina musste heute zum Zahnarzt, und der hat nicht gebohrt, sondern gleich gezogen). Am Sonntag sind wir ins Münsterland gefahren und haben dort eine Radtour abgestrampelt; es war wirklich toll und abends gab es zur Belohnung nochmal ein Essen von „Tischlen-Deck-Dich“.
Damit möchten wir die paar Leute hier vor Ort ein wenig unterstüzten. Inzwischen gibt es wohl umfangreiche staatliche Hilfen für viele Arbeitnehmer und Unternehmer, aber viele fallen auch unten durch. Allerdings ist das Bemühen, insbes. der Verantwortlichen, um möglichst vielen eine Hilfe zu geben, schon erstaunlich. Genauso wie die vielen Nachbarschafts-Ideen, die überall laufen und über die auch sehr umfangreich informiert wird. Wir hoffen jeden Tag und bitten inständig, dass da bald eine Besserung kommt. Wobei wir eigentlich gut dran sind, wenn man sich mal so auf dieser Welt umschaut.