Vorgeplänkel:
Nach Island (in 2018 mit IBEA-Tours, s. hier) hatten wir für 2020 eine Ostsee-Umrundung mit KUGA-Tours (s. hier) gebucht. Dann kam Corona und eine Reise durch 9 Anrainerländer incl. Russland war unmöglich. Die Reise wurde deshalb auf 2021 verschoben; ok, in 2020 war touristisch eh gar nichts möglich. Es ging auch 2021 nix, und dann steigerten sich unsere moralischen Bedenken gegen Besuche bei mehr oder weniger undemokratischen Gesellschaften wie Russland und Polen; also Umbuchung, nach langem Hin und Her auf die jetzige Italienreise, von Anfang April bis Anfang Mai. Und die Bestätigung unserer Bedenken kam mit dem erneuten kriegerischen Überfall von Putin im Februar 2022.
Die Reisevorbereitungen waren für uns somit abgeschlossen, aber dann kam die Reparatur unseres Duomobils (nach dem Crash im September 2021) dazwischen. Trotz langfristiger Planung stand unsere Reise auf des Messers Schneide. Nur unter massiver Intervention konnte die Hymer-Werkstatt nach mehr als 2 Monaten den Wagen komplett repariert zurückgeben. Eine Woche vor Reisebeginn … Und noch schnell die notwendige Inspektion erledigen, auf Sommerreifen wechseln, die fällige Gasabnahme durchführen und zur HU.
Auf dem Rückweg sollte eigentlich ein lang geplanter Besuch bei Dominique & Wolfgang in Südfrankreich erfolgen; aber wegen einiger Geschehnisse waren beide im Mai schon wieder in Deutschland. Auf jeden Fall wollten wir Ende Mai noch am Familientreffen der „Hofer“ in Filzmoos teilnehmen, welches wegen Corona auch verschoben werden musste. In der Zwischenzeit wollten wir deshalb langsam nach Norden reisen, je nach Lust und vor allen Dingen Wetter. Zum Abschluss (in der Woche vor Pfingsten) wartete auf jeden Fall eine gemeinsame Woche mit Martina & Michael auf uns, und da hatten wir uns so ungefähr auf die Hälfte im Nordschwarzwald geeinigt. Und mit diesen losen Plänen ging es in die nächsten 10 Wochen …
Und dann die Wetter-Überraschung: für unser WoEnde Anfang April, an dem wir die Alpen überqueren wollten, war ein deftiger Wintereinbruch vorhergesagt. Ohne Winterreifen nicht zu machen. 8 – 12 Grad Minus, 10 – 30 cm Neuschnee, und das auf allen Routen, mal mehr, eher weniger … wie damit umgehen, ohne ein zu großes Risiko einzugehen, wenn die Vorhersage stimmen würde? Die Reisegruppe mit Treffpunkt Rom am 5. April würde ja kaum auf uns warten, wenn wir den Wintereinbruch ein paar Tage abwarten würden. Kurz entschlossen sind wir dann einfach 1,5 Tage eher losgefahren … und ja, wir sind vor der Kälte und mit einsetzendem Schneetreiben in der Schweiz durchgekommen. Als wir den Gotthard-Tunnel passiert hatten, wartete auf der Südseite Richtung Italien sonniges und trockenes Wetter. Alles richtig gemacht. Nur für den TÜV am 1.4. hat’s nicht mehr gereicht …
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Neben allen „unglücklichen Umständen“ hatten wir bei der Anfahrt so viel Glück mit den Verkehrsverhältnissen, dass wir nicht nur die Alpen ohne Staus überqueren konnten, sondern sogar schon am zweiten Nachmittag in Viareggio (nördliche Toskana) einen ordentlichen Campingplatz („Paradiso“) finden konnten, auf dem wir dann die eingesparten Tage bis zum Beginn in Rom verbringen konnten, und das bei relativ schönem Wetter.
Einen Tag konnten wir in der Nähe wandern und den Strand aufsuchen, wo wir ein sehr wildes Mittelmeer erleben konnten. Den zweiten Tag verbrachten wir auf dem Rad mit einem Besuch von Pisa mit dem schiefen Turm. Dabei mussten wir an den meisten Stellen unsere Vorurteile in Sachen „Radeln in Italien“ bestätigt fühlen.
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